Invasive Neozoen

Tapinoma-Ameisen

Die Tapinoma magnum (Tapinoma-Ameisen) ist eine invasive Ameisenart aus dem Mittelmeerraum. Bei uns ist sie nicht heimisch - und genau das macht sie so problematisch.

Diese Ameisen bauen riesige Kolonien mit vielen Königinnen und Millionen von Tieren. Sie verdrängen einheimische Insekten und können in Häuser eindringen und dort Dämmmaterial und Kabel beschädigen. Dies kann langfristig zu Bauschäden und Sicherheitsrisiken führen.
In betroffenen Gebieten ist es unangenehm, sich draussen aufzuhalten, da die Ameisen beissen und Reaktionen wie Juckreiz oder Allergien auslösen können.

Ein Befall kann auch wirtschaftliche Folgen haben: In Wohngebieten sinkt der Grundstückswert, in der Landwirtschaft schädigen die Ameisen junge Pflanzen, Samen und Wurzeln – mit potenziellen Ernteverlusten.
Die Ameisen verbreiten sich schnell, oft unbemerkt durch Pflanzentöpfe, Erde oder Bauarbeiten. Ohne gezielte Bekämpfung wachsen bestehende Kolonien pro Jahr um bis zu 50 Meter – in alle Richtungen.

 

Wie wird die Tapinoma-Ameise bekämpft?

Die Tapinoma magnum verhält sich in unseren Regionen invasiv – ohne gezielte Massnahmen breitet sie sich ungehindert aus.
Eine frühzeitige und systematische Bekämpfung ist daher entscheidend, um weitere Schäden an Gebäuden, Gärten und der heimischen Tierwelt zu verhindern.

Ein zentrales Ziel ist es, die ungewollte Verbreitung von Ameisenköniginnen zu unterbinden.
Denn durch die Mitnahme von Pflanzentöpfen, Baumaterial oder Erde können neue Standorte unbemerkt besiedelt werden.

Was ist zu beachten?

  • Keine unkontrollierte Verlagerung:
    Pflanzkübel, Erdaushub oder andere Materialien von befallenen Flächen dürfen das Grundstück nur verlassen, wenn sichergestellt ist, dass sie keine Ameisen mehr enthalten.
     
  • Behandlung vor dem Transport:
    Befallene Materialien (z. B. Sand, Kies, Boden oder Bauschutt) sollten vor dem Abtransport mit geeigneten Mitteln behandelt werden, um die Verschleppung von Königinnen zu verhindern.
     
  • Sichere Entsorgung:
    Alternativ kann das Material zu einem gesicherten Ort transportiert werden, an dem eine professionelle Behandlung erfolgen kann.

Weitere Details zur fachgerechten Bekämpfung und zum Umgang mit befallenem Material finden Sie hier.

 

Wie erkennt man Tapinoma-Ameisen?

Die invasive Tapinoma magnum ist mit blossem Auge kaum von einheimischen Ameisen zu unterscheiden. Ihre Arbeiterinnen sind klein (2 bis 3,5 mm), schwarz gefärbt und besitzen eine auffällige Einkerbung am vorderen Rand des Kopfschilds.
Ein typisches Merkmal ist zudem die ungewöhnlich grosse Grössenspanne unter den Arbeiterinnen – sie können in ihrer Körpergrösse stark variieren, was bei heimischen Arten selten vorkommt.

Da viele Ameisenarten äusserlich ähnlich aussehen, ist eine eindeutige Bestimmung durch Laien kaum möglich.

Wichtig:
Ein Verdacht auf Tapinoma magnum sollte immer durch einen spezialisierten Schädlingsbekämpfer oder einer Spezialistin überprüft werden.
Heimische Ameisenarten erfüllen wichtige ökologische Funktionen und dürfen nicht unbegründet bekämpft werden.

Merkblatt Invasive Ameisen

 

Foto von josep plans auf Unsplash